In der Pubertät und Jugend unter Pickeln zu leiden, ist zwar unschön, aber normal. Bei den meisten verschwinden die Hautunreinheiten im Erwachsenenalter, manche Personen leiden aber auch darüber hinaus noch unter Akne. Dies hat nichts mit mangelnder Körperhygiene zu tun, sondern wird durch ganz andere Ursachen hervorgerufen. In diesem Artikel wollen wir über Gründe für die Entstehung der Hautkrankheit informieren und was man dagegen tun kann.
Wann tritt Akne normalerweise auf?
Akne ist die häufigste Erkrankung der Haut und tritt normalerweise in der Pubertät auf – in den meisten Fällen verschwindet sie zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr wieder. In manchen Fällen bleibt die Erkrankung noch bestehen, im Schnitt leidet jedoch auch noch jeder vierte Erwachsene an den Hautunreinheiten, die mit der Erkrankung einhergehen.
In vielen Fällen bleibt die Krankheit unbehandelt, weil sich betroffene schämen, damit zum Arzt zu gehen, auch wenn sie eigentlich sehr gut zu behandeln ist. Je früher man etwas dagegen unternimmt, desto geringer ist auch das Risiko von bleibenden Schäden wie Narben.
Wie kommt es zur Entstehung von Pickeln?
Pickel entstehen durch eine übermäßig gesteigerte Talgproduktion im Rücken-, Dekolleté- oder Gesichtsbereich, deren Ursache meistens eine Hormonumstellung ist, die typischerweise in der Pubertät oder bei Frauen kurz vor der Menstruation oder während der Schwangerschaft auftritt.
Dazu kommt meistens eine sogenannte Verhornungsstörung des Folikelausführganges – das bedeutet konkret, dass sich auf einer Pore, durch die der Talg eigentlich nach außen gelangen soll, zu viel Hornhaut bildet, wodurch sich der Talg aufstaut. Auf diese Weise entsteht ein Mitesser.
Der gestaute Talg zieht wiederum eine bestimmte Art von Bakterien an, die sogenannten „Propionibakterien“. Diese kommen bei jedem Menschen ganz natürlich vor und in der Regel schützt uns der Säureschutzmantel der Haut vor ihnen – gelangen sie jedoch in eine Talgdrüse, kann es zu Entzündungen kommen und ein Pickel entsteht.
Es gibt jedoch auch noch weitere Ursachen für die Entstehung von Akne, z. B. die Genetik: wenn schon die Eltern Probleme mit Pickeln hatten, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch ihre Kinder darunter zu leiden haben. Zudem kann es durch Schlafmangel, Stress, Zigarettenkonsum, Sonneneinstrahlung oder bestimmte Medikamente und Kosmetika zur Entstehung von Pickeln kommen.
Die weitverbreitete Annahme, dass mangelnde Hygiene zur Entstehung von Akne führt, stimmt jedoch nicht. Der wahre Grund ist ein anderer: Die Talgproduktion wird von männlichen Hormonen, den sogenannten Androgenen, angeregt. Diese werden bei Männern von den Hoden und bei Frauen von den Eierstöcken gebildet, zudem werden sie bei beiden Geschlechtern von der Nebennierenrinde produziert. Wenn das natürliche Mengenverhältnis der Hormone gestört ist, kann es als Folge zu Akne kommen. Personen, die davon betroffen sind, leiden oftmals unter einer fettigen Haut, was oft mit mangelnder Körperhygiene assoziiert wird – damit hat es aber nichts zu tun.
Deshalb solltest du zum Arzt gehen, wenn du dauerhaft unter Pickeln leidest
Es ist völlig normal und kein Grund zur Sorge, wenn du ab und zu mal einen Pickel hast – sobald die lästigen Pusteln aber immer wieder zurückkehren oder sich sogar ausbreiten, solltest du auf jeden Fall einen Termin beim Hautarzt vereinbaren.
Die sollte dir auf keinen Fall peinlich sein: Zum einen hat ein Hautarzt tagtäglich mit verunreinigter Haut und damit verbundenen Erkrankungen zu tun, weshalb ihn Pickel wohl kaum schockieren werden – zum anderen sind die Chancen für eine erfolgreiche Therapie viel höher, wenn man frühzeitig damit beginnt und Spätfolgen wie Narben können von vornherein vermieden werden.
Hinzu kommt auch der psychologische Effekt. Viele Menschen, die unter Akne leiden, haben ein geringeres Selbstwertgefühl. Wenn du dich frühzeitig in Behandlung begibst und die Erkrankung in den Griff bekommst, wird sich dies ziemlich sicher auch auch positiv auf deinen seelischen Zustand auswirken.
Da die Gründe für die Entstehung von Akne so vielfältig sind, ist ein Arztbesuch immer effektiver als eine Selbsttherapie ohne fachliche Beratung - ein Arzt kann dir in vielen Fällen genau sagen, was in deinem individuellen Fall die beste Therapie ist.
Mache dir oder deinen Patienten immer bewusst, dass viele weitere Menschen unter diesem Problem leiden und niemand etwas dafür kann – etwas dagegen zu tun liegt jedoch in der eigenen Verantwortung.
Auch die Ernährung kann dazu beitragen, Hautkrankheiten in den Griff zu bekommen. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, empfehlen wir dir das folgende Buch: "Die Hautdiät: Schluss mit Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne und unreiner Haut".