Sicherlich hat fast jeder schon mal von der seelischen Krankheit „Depression“ gehört oder sogar die Vermutung aufgestellt, selbst daran erkrankt zu sein.
Heutzutage wird die Diagnose „Depression“ immer häufiger gestellt, doch wie erkennt man eine sie überhaupt, welche verschiedene Arten gibt es und vor allem: wie kann eine Depression behandelt werden?
Diese und weitere Fragen werden wir in diesem Artikel beantworten.
Was sind Depressionen?
Depressionen können in verschiedenen Arten vorkommen, doch das Grundprinzip bleibt immer das gleiche: es ist eine seelische Erkrankung, welche von den Betroffenen oft als „schwarzer Vorhang“ oder „dunkle Wolke über dem Kopf” bezeichnet wird.
Hierbei macht den Betroffenen nichts mehr eine Freude, sie fühlen sich (scheinbar grundlos) niedergeschlagen, schlapp, unmotiviert, ausgelaugt und traurig.
Es gibt verschiedene Stadien einer Depression, beispielsweise haben die Betroffenen bei leichten Depressionen immer noch die Möglichkeit, ihren Alltag geregelt zu gestalten, wogegen Menschen mit sehr schweren Depressionen kaum das Bett verlassen können.
Hinzu kommt, dass die Betroffenen durch die starke Niedergeschlagenheit und die scheinbare Hoffnungslosigkeit das Gefühl haben, als könnten sie der Depression nicht entfliehen.
Dies hat zur Folge, dass die Suizidgefahr stark erhöht ist. Wissenschaftler gehen davon aus, dass rund 10 bis 15 Prozent der Menschen, die an Depressionen leiden, sich das Leben nehmen.
Welche Arten von Depressionen gibt es?
Depression ist nicht gleich Depression, denn auch bei dieser Krankheit gibt es verschiedene Arten, zwischen denen unterschieden werden muss, genauer gesagt unterscheiden wir zwischen vier Arten der Depression:
Wie sich diese Arten unterscheiden und was die Erkennungsmerkmale sind, erläutern wir im nächsten Abschnitt.
Unipolare Depression
Die unipolare Depression ist die Art der Erkrankung, die am häufigsten vorkommt.
Hierbei kann eine depressive Episode nur einmal, aber auch mehrmals aufkommen.
Im Gegensatz zu den anderen Arten ist diese Depression allerdings nicht chronisch.
Solch eine Episode dauert mindestens zwei Wochen, in denen die Betroffenen niedergeschlagen, freudlos und antriebslos sind.
Hierbei kann allerdings nicht pauschalisiert werden, wie schwer diese Erkrankung ist, denn sie kann mild, mittelschwer und schwer ausfallen.
Winterdepression
Sicherlich wirst du schon mal etwas von der sogenannten Winterdepression gehört haben.
Hierbei handelt es sich um eine saisonale Depression, welche vermutlich durch Mangel an Sonnenlicht im Winter ausgelöst wird.
Die auftretende Niedergeschlagenheit und Traurigkeit nimmt ab, sobald es auf die Frühlingsmonate zugeht.
Sicherlich wirst du schon mal etwas von der sogenannten Winterdepression gehört haben.
Hierbei handelt es sich um eine saisonale Depression, welche vermutlich durch Mangel an Sonnenlicht im Winter ausgelöst wird.
Die auftretende Niedergeschlagenheit und Traurigkeit nimmt ab, sobald es auf die Frühlingsmonate zugeht.
Chronisch depressive Verstimmung
Die chronisch depressive Verstimmung trägt schon im Namen, was sie so besonders macht, denn diese Art der Depression hält mindestens zwei Jahre an, kann jedoch in der Intensität von Tag zu Tag schwanken.
Es kann auch dazu kommen, dass ein Betroffener an einer chronisch depressiven Stimmung leidet und zugleich noch eine depressive Episode erleidet. Wenn dies vorkommt, sprechen Ärzte von einer doppelten Depression.
Die chronisch depressive Verstimmung trägt schon im Namen, was sie so besonders macht, denn diese Art der Depression hält mindestens zwei Jahre an, kann jedoch in der Intensität von Tag zu Tag schwanken.
Es kann auch dazu kommen, dass ein Betroffener an einer chronisch depressiven Stimmung leidet und zugleich noch eine depressive Episode erleidet. Wenn dies vorkommt, sprechen Ärzte von einer doppelten Depression.
Bipolare Depression
Eine bipolare Depression haben Betroffene ihr Leben lang.
Bei dieser Form der Erkrankung wechselt der Betroffene zwischen manischen und depressiven Episoden.
Eine manische Phase zeichnet sich durch eine extreme Euphorie und ein Hochgefühl aus, welches sich binnen Sekunden zu einer depressiven Episode wandeln kann.
Gefühle wie Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und Suizidgedanken können in solch einer Phase häufig auftreten.
Es gibt auch noch weitere Arten der Depressionen, wie beispielsweise die sogenannte PMS Depression, die bei Frauen vor der Periode auftreten kann, allerdings wurde diese noch nicht wissenschaftlich anerkannt, weshalb wir sie in unseren Ausführungen nicht berücksichtigen.
So erkennst du eine Depression
Je nach Art der Depression können die Symptome unterschiedlich sein, generell lassen sich jedoch Symptome finden, die fast immer auftreten.
An dieser Stelle ist allerdings noch zu erwähnen, dass diese Symptome nicht zwangsläufig auf eine Depression hindeuten müssen, viele überschneiden sich zum Beispiel auch mit der Symptomatik eines Burn-Out.
Um sicherzugehen und eine individuelle Beratung zu bekommen, solltest du im Zweifelsfall immer einen Arzt konsultieren.
Das sind die häufigsten Symptome bei einer Depression
Antriebslosigkeit und ein Mangel an Motivation
Menschen, die an einer Depression leiden, thematisieren sehr oft, dass alltägliche Dinge, die vorher ohne Probleme durchgeführt werden konnten, plötzlich unbezwingbare Hürden darstellen.
Es fehlt die Motivation, sein Leben anzugehen und bei besonders schweren Fällen kann dies darin resultieren, dass der Betroffene das Bett kaum noch verlässt.
Niedergeschlagenheit
Wie bereits angesprochen, bezeichnen Betroffene die Depression oftmals als „schwarzen Vorhang“ oder „dunkle Wolke“, die sich über den eigenen Körper und das Leben ausbreitet.
Dies hat mit der Niedergeschlagenheit zu tun, die sich oftmals nicht erklären lässt.
Die Betroffenen können nicht sagen, wieso sie sich so fühlen, sodass es schwer ist, das Problem anzugehen.
Gedanken wie „Ich habe doch gar keinen Grund traurig zu sein, wieso bin ich es dann und wieso kann ich nicht damit aufhören?“ sind Selbstvorwürfe, die daraus resultieren können.
Innere Leere
Den Betroffenen macht nichts mehr Spaß, Dinge, die ihnen früher Freude bereitet haben, bedeuten auf einmal nichts mehr.
Man ist regelrecht gefühlstot und verliert das Interesse, aktiv am Leben teilzunehmen.
Selbst sehr positive Erlebnisse, über die man sich vorher unglaublich gefreut hätte, lösen im Körper keine Glücksgefühle mehr aus.
Weitere Symptome können sein:
Es kann auch zu körperlichen Symptomen kommen, wie zum Beispiel:
Wie können Depressionen entstehen?
Die Frage ist nun, wie Depressionen eigentlich entstehen können - hier unterscheiden wir vier Faktoren, die einen Einfluss auf die seelische Gesundheit haben können:
Zudem ist noch erwähnenswert, dass Menschen in jedem Alter von Depressionen betroffen sein können.
Laut Statistiken sind Frauen in jeglichen Altersgruppen fast doppelt so stark betroffen wie Männer.
Es wird dennoch vermutet, dass die Zahl der depressiven Männer weit höher liegt.
Generell haben Männer größere Probleme damit, nach Hilfe zu fragen und vor allem bei seelischen Problemen zu einem Experten zu gehen.
Durch den Stereotypen des „starken Mannes“ sehen viele Männer das Fragen nach Hilfe und das Eingeständnis, dass Hilfe benötigt wird, als Schwäche.
Hormonelle Veränderungen
Frauen mit starken PMS (Prämenstruellen Symptomen) wissen, wie viel Einfluss Hormone auf unser Wohlbefinden und unsere Psyche haben.
Nicht umsonst etabliert sich die Bezeichnung PMS Depression mehr und mehr, denn einige Frauen berichten regelmäßig von starken Stimmungsschwankungen, Abgeschlagenheit und Traurigkeit ca. eine Woche oder auch wenige Tage vor der Periode.
Doch nicht nur die PMS Depression, sondern auch die unipolare Depression kann durch ein hormonelles Ungleichgewicht ausgelöst werden.
Schicksalsschläge
Schicksalsschläge, wie zum Beispiel der Tod einer für uns wichtigen Person oder die Trennung von einem Lebenspartner, kann uns so stark aus der Bahn werfen, dass dadurch eine unipolare Depression und in seltenen Fällen auch eine chronisch depressive Verstimmung ausgelöst wird.
Hierbei muss allerdings beachtet werden, dass es Unterschiede gibt zwischen einer richtigen Depression und bloßer Trauer.
Genetische Faktoren
Man kann eine Tendenz zur Depression auch von den Eltern erben. Natürlich bedeutet das nicht zwangsläufig, dass man auf jeden Fall früher oder später eine Depression entwickelt, doch lässt sich in vielen Fällen eine genetische Verbindung erkennen.
Neurophysiologische Faktoren
Schließlich können auch neurophysiologische Faktoren eine Rolle spielen, wie beispielsweise, wenn es zu Stoffwechselveränderungen im Gehirn kommt. Diese können die Ausschüttung von Glückshormonen beeinflussen.
Therapie und Medikation – So werden Depressionen behandelt
Depressionen beeinflussen das Leben von Betroffenen sehr stark und verschlechtern die Lebensqualität.
Das Gute ist jedoch, dass eine Depression mit Therapie und Medikation in den Griff bekommen werden kann, sobald sie diagnostiziert ist.
Wie so eine Therapie aussieht und welche Medikamente eingesetzt werden, erfährst du im nächsten Abschnitt:
Therapie bei Depressionen
Bei einer Depression muss nicht direkt zu Medikamenten gegriffen werden, denn es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, die sich positiv auf die Krankheit auswirken können.
Dazu zählen unter anderem folgende Therapieformen:
Die Psychotherapie
Bei der Psychotherapie sucht der Betroffene über viele Monate hinweg einen Therapeuten auf, der ganz individuell den Auslöser der Depression sucht und mit diversen Methoden und Übungen versucht, die mentale Stimmung zu verbessern.
Dies ist vor allem sehr wirksam, wenn ein Schicksalsschlag der Auslöser der Erkrankung war.
Diese Therapie benötigt allerdings in der Regel viel Zeit, bis sich positive Veränderungen einstellen.
Die kognitive Verhaltenstherapie
Ähnlich wie bei der Psychotherapie suchen Betroffene und ihr Therapeut gemeinsam nach Wegen, die Situation zu verbessern.
Hier liegt der Fokus allerdings mehr auf dem Verhalten, welches sich durch gewisse Muster, negative Gedanken und Überzeugungen auf das Wohlbefinden auswirken.
Die psychodynamische Psychotherapie
Auch hier liegt die Basis auf der Psychotherapie, doch mit starkem Fokus auf einen Schicksalsschlag. Dieser wird konkret analysiert und dann mit Übungen möglichst aktiv verbessert.
Medikamente bei Depressionen
Bei besonders schweren Formen der Depression oder wenn der Betroffene keine Therapie wünscht, können auch sogenannte Antidepressiva eingesetzt werden.
Hierbei sollte allerdings beachtet werden, dass nicht jede Person auf die Medikation anspringt und es zu Rückfällen kommen kann, sobald die Medikation abgesetzt wird.
Im Folgenden zählen wir einige typische Antidepressiva auf, die vom Arzt verschrieben werden können.
Bitte beachte, dass diese Medikamente nur durch einen Arzt und unter regelmäßiger ärztlicher Beobachtung eingenommen werden sollten und Antidepressiva nicht für die Selbstmedikation geeignet sind.
Selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI)
Dieses Medikament hilft dabei, das Glückshormon Serotonin im Körper zu aktivieren und so den Serotoninspiegel zu erhöhen. Dies hat in der Regel eine stimmungsaufhellende Wirkung und auch einen allgemeinen positiven Effekt auf Betroffene. Hierbei handelt es sich um das Medikament, das aktuell am häufigsten verschrieben wird.
Trizyklische Antidepressiva
Dieses Medikament wird heutzutage kaum noch verschrieben, da es zu starken Nebenwirkungen kommen kann. Besonders bei älteren Betroffenen kann dieses Mittel zu schweren Herzproblemen führen.
Es wird in der Regel nur noch verschrieben, wenn andere Medikamente nicht wirken.
Monoaminoxidase Hemmer
Auch dieses Medikament wird eher selten verschrieben, da es - ähnlich wie bei trizyklischen Antidepressiva - zu schweren Nebenwirkungen kommen kann.
Ich kenne jemanden, der unter einer Depression leidet - was soll ich tun?
Wenn du oder jemand, den du kennst unter einer Depression leidet, können wir dir nur raten, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Auch wenn Betroffene das Gefühl haben, in einer ausweglosen Situation zu stecken, ist dies keineswegs der Fall. Wie unser Artikel gezeigt hat, gibt es diverse Möglichkeiten zur Behandlung dieser Krankheit.
Außerdem haben wir einen Buchtipp zum Thema, indem du einige wertvolle Ratschläge findest, wie man mit Depressionen umgehen kann: "Depressionen überwinden: Die besten Strategien für ein sorgenfreies Leben ohne Ängste und Selbstzweifel, sowie wirkungsvolle Tipps, wie Sie Depressionen erkennen und ein für alle Mal loswerden."