Im menschlichen Körper befinden sich 206 Knochen, die von Geburt an dauerhaft Belastungen ausgesetzt sind – dafür sind sie auch gemacht, doch wenn mehr Substanz ab- als aufgebaut wird, können sie porös werden.
Dieses Phänomen wird Osteoporose genannt und kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Die gute Nachricht: Man kann es aufhalten oder sogar stoppen.
Wie kommt es zu einer Osteoporose-Erkrankung?
Osteoporose kann durch einen Mangel an Kalzium entstehen. Die durchschnittliche Menge, die eine erwachsene Person davon täglich über die Nahrung zu sich nehmen sollte, liegt bei 1.000 Miligramm.
Wenn eine Person dauerhaft zu wenig Kalzium zu sich nimmt, beginnt der Körper damit, die Knochen zu entkalken, was sie mit der Zeit porös macht.
Stark phosphathaltige Lebensmittel wie Fleisch, Süßgetränke oder Bier entziehen den Knochen zusätzlich Kalzium, weshalb man solche Produkte nur in Maßen konsumieren sollte.
Wer sich vegan ernährt oder unter Milchunverträglichkeit leidet, sollte auf Gemüse wie Spinat oder Grünkohl zurückgreifen. Auch besonders kalziumreiches Mineralwasser kann dazu beitragen, Osteoporose vorzubeugen.
Vitamin D spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle für gesunde Knochen
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist die Grundlage für starke Knochen.
Der Vitamin-D Wert im Blut sollte – je nach Alter und körperlicher Verfassung - zwischen 30 und 100 Mikrogramm pro Liter liegen. Über die Ernährung lässt sich dieser Bedarf kaum decken, das meiste Vitamin D wird über die Haut produziert. Im Sommer reicht dafür meistens schon ein kurzer Aufenthalt in der Sonne (ca. 20 Minuten) mit kurzer Hose und T-Shirt aus.
Je älter eine Person wird, desto langsamer wird Vitamin D produziert, auch Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor von 8 und höher hemmen die Produktion.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte seinen Vitamin D Spiegel sowohl im Sommer als auch im Winter bestimmen lassen und bei Bedarf gezielt Vitamin D zuführen.
Welche Risikofaktoren spielen für die Entstehung von Osteoporose eine besonders große Rolle?
Die größten Risikofaktoren für Osteoporose sind chronische Leiden wie Rheuma oder entzündliche Darmkrankheiten, Untergewicht oder Diabetes. Eine nicht erkannte Zöliakie kann das Risiko ebenfalls erhöhen. Auch Chemotherapien oder bestimmte Medikamente – vor allem Kortison – können die Knochensubstanz schädigen.
Bei der Einnahme von Kortison wird die Aufnahme von Kalzium gehemmt und es wird zusätzlich über die Nieren ausgeschieden.
Ebenso können Präparate, die die Bildung von Magensäure drosseln sollen sowie Protonenpumpenhemmer das Osteoporose-Risiko erhöhen.
Die Absetzung solcher Medikamente sollte allerdings nie ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, der bei einem hohen Risiko auch Bisphosphonat verschreiben kann.
Welche Vorsorgemaßnahmen können getroffen werden?
Die gängigste Methode zur Erkennung von Knochenschwund ist eine Knochendichtemessung.
Hierbei wird in der Regel mithilfe von Röntgenstrahlung die sog. „Flächendichte“ an der Lendenwirbelsäule oder den Oberschenkelknochen gemessen und der Knochenmineralsalzgehalt bestimmt. Hierzu wird normalerweise bei vorangegangenen Brüchen oder einem erhöhten Risiko geraten.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten der Untersuchung, wenn ein Befund für Knochenschwund vorliegt.
Weitere Vorsorgemaßnahmen sind Blutuntersuchungen, eine Analyse der Lebensgewohnheiten und die Betrachtung von Grunderkrankungen.
Sport stärkt die Knochen
Wer regelmäßig Sport treibt, kann auf diese Weise Knochenschwund verlangsamen und Brüchen vorbeugen.
Wenn man Muskeln aufbaut, verbessert dies insbesondere bei älteren Menschen die Körperbalance und es kommt seltener zu Stürzen. Eine effektive Möglichkeit, um die Knochendichte zu erhöhen, ist gezielter Kraftsport.
Vor allem für Frauen nach der Menopause ist muskelaufbauendes Training empfehlenswert, da sie besonders anfällig für Osteoporose sind. Dies liegt daran, dass sich der Hormonhaushalt verändert und weniger zur Stabilisierung der Knochen beiträgt.
Prinzipiell gilt: jede Form der Bewegung trägt dazu bei, die Knochen zu stärken. Menschen, die gesundheitlich angeschlagen sind, sollten das Gespräch mit einem Arzt suchen, bevor sie mit dem Training beginnen.
Besonders für Menschen mit Herzproblemen können manche sportlichen Aktivitäten riskant sein.
Wer sich intensiver mit dem Thema Osteoporose und Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung auseinandersetzen möchte, sollte sich unseren Buchtipp zum Thema anschauen: "Osteoporose als Folge fehlerhafter Ernährung und Lebensweise: Über die Irrtümer der Osteoporose-Medizin und die Kunst, gesund zu bleiben"