Stand März 2023

Krebsmittel gegen Übergewicht? Die Wirkung von Camptothecin

Chinesische Forscher haben herausgefunden, dass ein pflanzliches Alkaloid, welches in hoher Konzentration das Wachstum von Krebszellen hemmt, in einer geringeren Dosierung das Hungergefühl vermindern und damit das Körpergewicht senken kann – dies zeigte ein Versuch mit fettleibigen Mäusen.

Wirkstoff aus dem Glücksbaum

Genauer gesagt geht es um das Alkaloid Camptothecin, das aus dem Holz und den Früchten des chinesischen Krebs- oder Glücksbaums (Camptotheca acuminata) gewonnen und oral eingenommen wird. Es verstärkt die Produktion des Hormons GDF15, bei dem eine erhöhte Konzentration im Blutspiegel dafür sorgt, dass das Hungergefühl unterdrückt wird.

Schon länger suchten die Wissenschaftler nach Wirkstoffen, die die Produktion von GDF15 verstärken – dafür testeten sie die Wirkungsweise von über 6.000 verschiedenen Substanzen an menschlichen Zellkulturen. Dabei zeigte Camptothecin einen besonders starken Effekt.

Wie wirkt Camptothecin?

Das Alkaloid hat die Eigenschaft, die Zellteilung zu verlangsamen, weshalb auch schon eine Überprüfung der Substanz als Medikament gegen Krebserkrankungen erfolgt ist, die allerdings aufgrund starker Nebenwirkungen eingestellt wurde.

Die gewichtssenkende Wirkung durch Camptothecin funktioniert unabhängig von der Wirkung gegen Krebserkrankungen und ist schon mit einer deutlich geringeren Dosis möglich.

Die bisherigen Ergebnisse geben laut den Forschern guten Grund zu der Annahme, dass der Einsatz von Camptothecin in Zukunft als Therapie gegen Fettleibigkeit und die Stoffwechselstörungen, die damit einhergehen, einsetzbar sein könnte. Bevor das Mittel jedoch klinisch eingesetzt werden kann, müsse die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlungsmethode noch genauer untersucht werden.

Bei den Versuchen der chinesischen Forscher wurde Campthothecin fettleibigen Mäusen einmal täglich oral verabreicht, was zu einem schnellen Anstieg des GDF15-Hormonspiegels im Blut führte. Dabei bindet es sich an bestimmte Rezeptoren von Hirnzellen, wodurch sich das Hungergefühl verringern kann.

Dadurch wurde die Nahrungsaufnahme der Mäuse über den Zeitraum von einem Monat um zwölf Prozent verringert, gleichzeitig sank das Körpergewicht um elf Prozent.

Dabei wurde (umgerechnet auf das Körpergewicht) nur ein Dreißigstel der geringsten Menge des Wirkstoffs eingesetzt, die in Studien mit Menschen in der Krebsforschung eingesetzt wurde. Diese Dosis hat keine Auswirkung auf Krebserkrankungen mehr, gleichzeitig kommt es so aber auch zu keinerlei schädlichen Nebenwirkungen.

In weiteren Studien soll nun überprüft werden, ob die Einnahme des Wirkstoffs auch über einen längeren Zeitraum gut verträglich ist und auch langfristig zu einer Gewichtsabnahme führt.  

Diese Forschungsergebnisse könnten in Zukunft völlig neue Möglichkeiten zur Behandlung von Adipositas eröffnen.

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