Stand März 2023

„Kompressionsstrumpf“ für die Venen – Neuartiger Eingriff gegen Krampfadern

Krampfadern sind nicht nur unansehnlich, sondern können auch zu ernsten Beschwerden wie z. B. Thrombosen, Beingeschwüren oder Lungenembolien führen.

Bisher war es in der Medizin üblich, Krampfadern zu entfernen oder zu zerstören, was sie allerdings für einen späteren Bypass unbrauchbar macht. Ein neues Verfahren könnte es nun ermöglichen, Venen schonend zu operieren und sie mithilfe einer Ummantelung zu reparieren.

Wie entstehen Krampfadern?

Der Ursprung von Krampfadern liegt meistens in einer Bindegewebsschwäche, die zu einem Nachgeben der Venenwand und somit einer Vergrößerung des Venendurchmessers führt – begünstigt wird dieser Prozess durch häufiges Stehen und Sitzen oder auch durch eine Schwangerschaft.

Je größer der Venendurchmesser wird, desto mehr wird die Funktion der Venenklappen beeinträchtigt. In solchen Fällen spricht man von einer sog. Klappeninsuffizienz, von der in den meisten Fällen die einmündende Stammvene im Leistenbereich (Vena saphena magna) betroffen ist.

Wie sehen aktuelle Verfahren gegen Krampfadern aus?

Wenn Krampfadern besonders stark ausgeprägt sind, werden die jeweiligen Venen in der Regel operativ durch das sogenannte Stripping Verfahren entfernt. Weitere Möglichkeiten sind Radio- oder Laserwellentherapien, die die Vene zerstören.

Diese Verfahren sind äußerst wirksam, allerdings haben sie auch einen gemeinsamen Nachteil: Sollten Betroffene zu einem späteren Zeitpunkt an Durchblutungsstörungen leiden und einen Bypass benötigen, können die Venen hierfür nicht mehr verwendet werden.

Um dies zu verhindern, haben Forscher aus dem Bereich der Gefäßchirurgie der Bochumer Ruhr-Universität (RUB) ein neues Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe die Gefäße erhalten bleiben.

Wie funktioniert der neuartige Therapieansatz und wie hoch ist die Wirksamkeit?

Das neue Verfahren, das „extraluminale Valvuloplastie“ genannt wird, verfolgt einen organerhaltenden Ansatz, bei dem die Vene repariert wird. Damit stellt es eine Alternative zu den bisherigen Methoden dar.

Der Eingriff erfolgt über einen kleinen Leistenschnitt, im Anschluss wird ein hauchdünner Polyurethanmantel um die betroffene Vene gelegt, der sozusagen als Kompressionsstrumpf wirkt und die Vene auf diese Weise wieder auf ihre normale Größe schrumpfen lässt.

Dieses Verfahren wurde von den Forschern aus Bochum bereits in einer Multicenterstudie überprüft, die eine beeindruckende Erfolgsrate von 95,24 Prozent vorweisen konnte. Der größte Vorteil ist, das bei dem neuen Ansatz im Gegensatz zu bisherigen Therapieverfahren die Stammvene erhalten bleibt.

Wieso ist die Erhaltung von Stammvenen so wichtig?

Stammvenen dienen in der Herz- und Gefäßchirurgie als wichtiges Ersatzmaterial für Gefäße – sie sind vor allem von großer Bedeutung, wenn bei einem Patienten Durchblutungsstörungen auftreten und ein Bypass nötig ist. Wenn in einem solche Fall nicht das passende „Ersatzmaterial“ in Form von gesunden Stammvenen vorhanden ist, schränkt dies die Behandlungsmöglichkeiten ein und die Prognose verschlechtert sich erheblich.

Das neue Verfahren der extraluminalen Valvuloplastie soll in Zukunft vor allem bei Patienten zum Einsatz kommen, bei denen typische Risikofaktoren für die Entwicklung von Durchblutungsstörungen wie z. B. Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, bestimmte Stoffwechselstörungen oder Rauchen bereits vorhanden sind.

Wenn du dich für natürliche Behandlungsmöglichkeiten von Krampfadern interessierst, empfehlen wir dir die folgende Lektüre: "Krampfadern natürlich behandeln: Venen in 12 Schritten ganzheitlich stärken."

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