Stand März 2023

Kann CBD bei ADHS eingesetzt werden?

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine Verhaltensauffälligkeit, die sowohl Kinder als auch Jugendliche bzw. Erwachsene betrifft und einen chronischen Verlauf hat.

Die Betroffenen zeigen ein Aufmerksamkeitsdefizit und sind impulsiv und unruhig, wobei diese Symptome auftreten, weil bestimmte Areale nicht ausreichend versorgt werden.

In diesem Zusammenhang spielen auch die Botenstoffe Noradrenalin, Serotonin bzw. Dopamin eine wesentliche Rolle. Für die Therapie von ADHS gibt es unterschiedliche Ansätze. Neben Psychotherapie und Medikamenten wie Ritalin wird auch großes Augenmerk auf die Aufklärung gelegt.

Immer häufiger liest man außerdem davon, dass bei ADHS auch CBD unterstützend zum Einsatz kommt, wobei ein Grund dafür die beruhigende Wirkung von Cannabidiol ist.

CBD und sein Einsatz bei ADHS

CBD bzw. Cannabidiol ist ein Hanfpflanzenextrakt, der aber keinerlei berauschende Wirkung hat. Im Extrakt sind wertvolle Inhaltsstoffe wie Proteine, Vitamine, Fettsäuren, Mineralstoffe und Ballaststoffe zu finden, eine wichtige Rolle spielen aber auch die enthaltenen Cannabichromen, Flavonoide bzw. Terpene sowie die Inhaltsstoffe Cannabigerol und Cannabinol. Für die Wissenschaft ist vor allem das Cannabidiol interessant, da es über einen schmerzlindernden, angstlösenden und entzündungshemmenden Effekt verfügt.

Durch die Einnahme von CBD wird das sogenannte Endocannabinoid-System angesprochen, das über die zwei Rezeptoren CB1 bzw. CB2 verfügt. Diese treten dann mit dem Hanfextrakt in Interaktion.

Wie genau das Endocannabinoid-System im menschlichen Körper funktioniert, konnte bislang noch nicht vollständig erforscht werden, man nimmt jedoch an, dass es für zahlreiche Körperfunktionen äußerst wichtig ist. Außerdem sollen durch das System auch Botenstoffe (Neurotransmitter) aktiviert werden. Dazu zählen beispielsweise Dopamin, Glutamat oder GABA.

ADHS entsteht aufgrund einer neurologischen Dysfunktion, wobei der Dopaminspiegel herabgesetzt wird und der Cortisolspiegel ansteigt.

Die Bildung von Cortisol erfolgt in der Nebenniere. Cortisol ist auch als Stresshormon bekannt und spielt bei vielen Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle. Dopamin ist hingegen ein Botenstoff, der bei einer Unterversorgung Aufmerksamkeitsstörungen oder depressive Verstimmungen auslösen kann.

Ist im Organismus zu viel Cortisol, aber keine ausreichende Menge an Dopamin vorhanden, so treten die typischen ADHS-Symptome auf. Genau hier soll CBD ansetzen. Durch den Extrakt könnte es zu einer Verbesserung der kognitiven Prozesse kommen und es könnte leichter sein, Serotonin bzw. Dopamin zu transferieren. Darüber hinaus nimmt man auch an, dass CBD die Konzentration steigert und Ängste lindert.

Studien und Erfahrungsberichte zu CBD bei ADHS

Die Forschung zu Cannabidiol und seine Wirkung auf ADHS-Patienten steht noch ganz am Anfang, es gibt aber Hinweise darauf, dass der Hanfextrakt eine positive Wirkung auf die Aufmerksamkeits- bzw. Hyperaktivitätsstörung haben könnte.

CBD-Produkte sind Nahrungsergänzungsmittel, sodass keine Heil- bzw. Wirkversprechen abgegeben werden dürfen. Im Internet findet man jedoch viele Erfahrungsberichte zum Thema ADHS und Cannabis, das die Selbstregulation verbessern soll.

Viele Anwender berichten allerdings davon, dass sie sich durch die Einnahme von Cannabis schlechter konzentrieren können. CBD soll hingegen die Grundstimmung verbessern und die Betroffenen ruhiger lassen werden. Des Weiteren könnte CBD auch Konzentrationsprobleme verbessern.

Erfahrungsberichte sind allerdings immer subjektiv, daher muss jeder selbst herausfinden, ob Cannabidiol ADHS-Symptome verbessern kann.

Können auch Kinder, die an ADHS leiden, CBD-Öl einnehmen?

Cannabidiol ist ein legales Produkt und hat keine psychoaktive Wirkung. Daher kann CBD auch von Kindern eingenommen werden. Allerdings ist die Wirksamkeit von CBD bei Kindern bislang noch nicht ausreichend erforscht.

Eltern können daher Kindern auf eigene Verantwortung CBD-Öl verabreichen, sollten eine Einnahme aber auf jeden Fall auch mit dem Arzt besprechen, da Kinder möglicherweise auf CBD empfindlicher reagieren.

Zudem sollten Sie beachten, dass die Entwicklung eines kindlichen Gehirns noch nicht abgeschlossen ist, sodass eine Einnahme auch zur Hemmung von neurologischen Fortschritten führen könnte.

Einnahme von CBD-Öl bei ADHS

Für Menschen, die an ADHS leiden, steht CBD in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Verfügung, wobei CBD-Öl besonders beliebt ist. Die Einnahme ist sehr einfach und auch die Dosis kann ganz problemlos individuell angepasst werden. Das spielt deswegen eine wichtige Rolle, da keine allgemeingültige Empfehlung für die richtige Dosis vorliegt.

CBD ist ein Naturextrakt, daher kann man die Wirkung der Substanz auch nicht voraussagen, da jeder Körper anders auf eine Einnahme reagiert. Als Orientierungshilfe bei ADHS gilt folgende Dosierung: Erwachsene können pro Tag 2.25 mg CBD-Öl aufnehmen, größere Kinder und Jugendliche sollten vor einer Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten, kleinere Kinder hingegen sollten noch keine CBD-Produkte einnehmen, da die Studienlage noch nicht gesichert ist.

CBD-Öl nimmt man sublingual ein, das heißt, man gibt einige Tropfen davon unter die Zunge und wartet ungefähr zwei Minuten, bevor man dann die Reste hinunterschluckt.

Außerdem sollten man ungefähr 20 Minuten keine Getränke und kein Essen zu sich nehmen, damit die Wirkstoffe von der Mundschleimhaut auch dementsprechend aufgenommen werden können.

Kann es zu Neben- und Wechselwirkungen kommen?

ADHS wird sehr oft mit dem Medikament Ritalin behandelt. Dadurch können aber unerwünschte Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Schlafstörungen, Nervosität, Bauchschmerzen oder Wachstumsverzögerungen auftreten.

Cannabidiol gilt hingegen als äußerst nebenwirkungsarm. In einigen Fällen treten unter Umständen aber auch hier geringe unerwünschte Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Benommenheit oder Schläfrigkeit auf. Zudem könnte CBD auch zu einer Senkung des Blutdrucks führen.

Aus diesem Grund sollten Personen, deren Blutdruckwerte niedrig sind, diese auch einer regelmäßigen Kontrolle unterziehen. Möglicherweise wirkt sich CBD auch nachteilig auf Menschen mit einer Glaukomerkrankung aus, um dies zu bestätigen, müssen aber noch mehr Untersuchungen durchgeführt werden.

Personen mit ADHS nehmen meist Arzneimittel wie Ritalin ein, um damit die Symptome zu therapieren. Da CBD Einfluss auf körpereigene Enzyme hat, sollte man daher sicherstellen, dass keine Wechselwirkungen auftreten. Bestimmte Medikamente könnten sonst eine schwächere bzw. stärkere Wirkung zeigen. Dazu gehören vor allem Neuroleptika, Schmerzmittel, Gerinnungshemmer und Säurehemmer.

Zudem können auch andere Nahrungsergänzungsmittel mit Cannabidiol interagieren, wodurch eine erhöhte Schläfrigkeit auftreten kann. Kombiniere daher CBD nicht mit Produkten die Melatonin, Johanniskraut, L-Tryptophan, Hopfen, Kava oder Katzenminze enthalten.


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