Rheuma oder Rheumatismus ist ein Sammelbegriff für über 200 unterschiedliche Erkrankungen, wobei sowohl die Ursachen als auch der Verlauf ganz verschieden sein können. Eine Gemeinsamkeit all dieser Erkrankungen ist jedoch, dass sie vor allem das Stütz- und Bindegewebe betreffen.
Die Patienten leiden dann an Schmerzen in den Weichteilen, Gelenken oder Knochen und vor allem bei rheumatoider Arthritis wird immer häufiger auch CBD empfohlen, da es über schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften verfügt.
CBD-Öl und seine Wirkung bei Rheuma
Cannabidiol oder CBD wird aus der Hanfpflanze gewonnen, verfügt aber über keinerlei berauschende Wirkung. Neben CBD sind im Hanf darüber hinaus auch Fettsäuren, Proteine, Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe enthalten, zudem finden sich in der Pflanze auch Substanzen wie Cannabichromen, Flavonoide, Cannabigerol, Cannabinol bzw. Terpene.
Sehr intensiv erforscht wird vor allem die Wirkung von Cannabidiol, wobei bei Rheuma-Patienten vor allem der schmerzlindernde und entzündungshemmende Effekt auf großes Interesse stößt.
Jeder von uns verfügt über ein Endocannabinoid-System bzw. CB1- und CB2-Rezeptoren. Dieses System soll sehr wichtig für zahlreiche Körperfunktionen sein und kann auch Botenstoffe wie Dopamin, Glutamat oder GABA aktivieren.
Noch konnte man nicht zur Gänze klären, welche genaue Bedeutung das System für unseren Körper hat, man vermutet aber, dass CBD seine Wirkung entfalten kann, da es in der Lage ist, an die CB1- bzw. CB2-Rezeptoren anzudocken. Forscher konnten zudem feststellen, dass CBD das zentrale Nervensystem beruhigt, Gefühle der Angst lindert und Schmerzen reduziert.
Darüber hinaus hat Cannabidiol auch eine entzündungshemmende Wirkung.
Viele Menschen, die an Rheuma leiden, sind aufgrund ihrer Schmerzen auch häufig ruhelos, sie können nur sehr schwer einschlafen, weil sie oftmals auch unter Ängsten leiden. Rheuma kann also auch die Psyche sehr stark beeinflussen.
Mithilfe von CBD können Schlafstörungen und Ängste bekämpft werden, sodass der Körper wieder ruhiger wird. Außerdem kann CBD den Gehirnstoffwechsel bzw. die Aminosäure Glutamin sowie den Botenstoff Serotonin beeinflussen. Der Pflanzenextrakt könnte daher auch eine positive Wirkung auf den Gemütszustand haben und depressive Phasen positiv beeinflussen.
Da Cannabidiol aber ein Nahrungsergänzungsmittel ist, dürfen in diesem Zusammenhang keine Wirkaussagen gemacht werden.
Du solltest jedoch beachten, dass durch die Einnahme von CBD der Effekt von eventuell verordneten Psychopharmaka nicht substituiert werden kann, daher sollten Psychopharmaka auf keinen Fall durch CBD ersetzt oder ihre Dosis verändert werden.
Studien und Erfahrungsberichte zu CBD bei Rheuma
In Bezug auf die Wirkung von CBD bei Rheuma gibt es mittlerweile schon zahlreiche Studien. So konnte man beispielsweise in Tierversuchen feststellen, dass Cannabidiol bei Ratten entzündliche Schmerzzustände lindern kann.
Im Jahr 2016 wurde außerdem eine weitere Studie durchgeführt, bei der untersucht wurde, ob eine äußerliche Anwendung von Cannabidiol Entzündungen und Schmerzen, die im Rahmen einer Arthritis auftreten, lindern kann.
Eine andere Studie untersuchte das Kombinationspräparat Sativex, das sowohl CBD als auch THC enthält. Dabei verabreichte man dieses Medikament insgesamt 58 Personen mit rheumatoider Arthritis, wodurch die Schmerzzustände positiv beeinflusst wurden.
In Nahrungsergänzungsmitteln ist allerdings nur sehr wenig THC enthalten, damit sie keinen berauschenden Effekt haben. Darüber hinaus könnte CBD auch eine Wirkung auf das Immunsystem haben, was deswegen von Nutzen sein könnte, da bei Autoimmunerkrankungen die Immunprozesse fehlgeleitet werden.
In einigen Foren findet man zudem bereits zahlreiche Erfahrungsberichte bezüglich Rheuma und CBD, wobei im Mittelpunkt vor allem die Schmerzlinderung steht.
Betroffene berichten hier, dass durch die Einnahme von CBD-Öl die Lebensqualität wieder deutlich erhöht werden konnte. Diese Berichte enthalten allerdings nur subjektive Empfindungen und man kann davon keine konkrete Heilwirkung ableiten.
Generell ist es auch nicht zulässig, Heil- oder Wirkaussagen über Nahrungsergänzungsmittel zu machen, die CBD enthalten. Daher muss jeder selbst herausfinden, ob CBD die eigenen Rheuma-Symptome lindern kann.
Einnahme und richtige Dosierung von CBD bei Rheuma
CBD ist in unterschiedlichsten Darreichungsformen erhältlich, wobei bei Rheuma sehr oft Vape-Konzentrate Erwähnung finden, deren Wirkung durch Verdampfen sehr rasch eintreten soll. Allerdings werden dabei oftmals auch unerwünschte Aromen oder Zusatzstoffe aufgenommen.
CBD-Öl soll länger wirken, darüber hinaus ist es in der Anwendung sehr einfach und die Dosis kann jederzeit angepasst werden. Das ist wichtig, da es bezüglich Cannabidiol bei Rheuma keine allgemeine Empfehlung für die richtige Dosis gibt.
Jeder sollte sich daher Schritt für Schritt an die Optimalmenge herantasten. Starte am besten mit einer geringen Menge, die dann im Laufe der Zeit gesteigert werden kann, bis die gewünschte Wirkung eintritt.
Studien haben gezeigt, dass eine Menge von 25 mg CBD pro Tag eine entsprechende Wirkung hervorrufen kann, das entspricht in etwa 7 Tropen eines 10-prozentigen CBD-Öls bzw. 15 Tropfen einer 5-prozentigen Variante.
CBD-Öl wird sublingual eingenommen, das heißt, man gibt die gewählte Dosis unter die Zunge und wartet dann ungefähr zwei Minuten ab, bis man die Produktreste hinunterschluckt. Dadurch können die Wirkstoffe von der Mundschleimhaut optimal aufgenommen werden.
Außerdem sollte man nach der Einnahme ungefähr 20 Minuten auf Getränke bzw. Essen verzichten.
Für schmerzende Gelenke sind außerdem Massagen mit einer CBD-Salbe oder einem CBD-Gel empfehlenswert, da dadurch die Durchblutung angeregt wird.
Achte dabei vor allem darauf, wie hoch der CBD-Gehalt der Salbe ist und verwende nur qualitativ hochwertige Produkte.
Kann es auch zu Neben- und Wechselwirkungen bei der Einnahme von CBD kommen?
Verglichen mit anderen Medikamenten, die Rheuma-Patienten oftmals einnehmen, ist Cannabidiol äußerst nebenwirkungsarm.
In manchen Fällen treten Begleiterscheinungen wie Benommenheit, ein trockenes Mundgefühl oder Schläfrigkeit auf, möglicherweise kann durch die Einnahme von CBD auch der Blutdruck sinken. Menschen mit einem niedrigen Blutdruck sollten daher in regelmäßigen Abständen ihre Werte einer Kontrolle unterziehen.
Diskutiert wird außerdem, ob Cannabidiol eventuell eine Glaukomerkrankung negativ beeinflussen kann.
Rheuma-Patienten sind oft von sehr starken Gelenkschmerzen betroffen. Daher müssen sie auch regelmäßig Medikamente einnehmen. CBD kann allerdings Einfluss auf körpereigene Enzyme haben, sodass bestimmte Arzneimittel dann schwächer oder stärker wirken. Dazu gehören Neuroleptika, Schmerzmittel, Gerinnungs- und Säurehemmer.
Zudem können auch die Wirkstoffe Trimipramin, Opipramol, Doxepin bzw. Clomopramin, die in trizyklischen Antidepressiva enthalten sind, mit CBD interagieren. Im Zweifelsfall sollte man daher vor einer CBD-Einnahme den behandelnden Arzt konsultieren.
Des Weiteren interagiert Cannabidiol auch mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln, was dann zu einer erhöhten Schläfrigkeit führt.
CBD sollte man daher nicht mit Melatonin, Johanniskraut, L-Tryptophan, Hopfen, Kava oder Katzenminze kombinieren.