Stand Mai 2023

Die Entstehung von allergischen Reaktionen und wie man sich dagegen schützen kann

Die Dinge, gegen die Menschen allergisch sind, sogenannte Allergene, sind normalerweise alltägliche Substanzen, die andere Personen gut vertragen können.

Häufige Allergene sind Nüsse, Tierhaare, Pollen, Krebstiere und Fische, Schimmel, Hausstaubmilben, Insektenstiche und Medikamente.  

Bei betroffenen Personen ist eine präventive Behandlung sehr wichtig, um die Auslöser von Allergien zu identifizieren und diese zu behandeln.  

Wenn eine Person gegen eine Substanz allergisch ist, reagiert ihr Immunsystem auf diese, wenn sie ihre Haut berührt, sie einatmet oder oral einnimmt. Allergien können auch durch Antikörper ausgelöst werden. Antikörper binden sich an Zellen im Körper, die Mastzellen genannt werden.  

Wenn das Allergen mit den Antikörpern in Kontakt kommt, setzen die Mastzellen Substanzen wie Histamin frei, die als Auslöser von Allergien eine allergische Reaktion wie z.B. Entzündungen und Schwellungen verursachen. 

Körperbereiche, die bei der Entstehung von Allergien betroffen sind 

Allergische Reaktionen können Nase, Augen, Nebenhöhlen, Hals, Haut, Magen, Darm und Lunge betreffen.

Nase, Augen, Nebenhöhlen und Rachen sind von eingeatmeten Allergenen betroffen, woraufhin die betroffenen Bereiche sehr stark jucken können  

Die Lunge ist auch von eingeatmeten Allergenen betroffen. Einige Menschen mit Asthma stellen fest, dass ihr Zustand durch Allergene ausgelöst wird. Es ist jedoch auch möglich Asthma zu haben, das nicht durch Allergene verursacht wird.  

Der Magen und der Darm sind wiederum von Allergenen betroffen, die in Lebensmitteln oder Flüssigkeiten enthalten sind, die wir aufnehmen. Die Auslöser von Allergien werden durch Essen oder Trinken in den Körper geführt und können Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen verursachen. Ekzeme und Asthma können ebenfalls durch aufgenommene Allergene ausgelöst werden.  

Nesselsucht auf der Haut kann durch oral aufgenommene Allergene oder Hautkontakt mit diesen verursacht werden.  

Wer entwickelt Allergien? 

Theoretisch kann jeder eine Allergie entwickeln, auch das Alter spielt keine Rolle bei der Entstehung, in der Regel entwickeln sich Allergien aber bis zum 16. Lebensjahr.

Einige Menschen sind genetisch dazu veranlagt, Allergien zu entwickeln. Dies bedeutet, dass sie die Tendenz geerbt haben, allergisch gegen bestimmte Substanzen zu sein. In diesen Fällen helfen leider auch keine präventiven Maßnahmen. 

Wie schwerwiegend können Allergien sein? 

Der Schweregrad einer allergischen Reaktion kann sich von Person zu Person unterscheiden. Es kommt auch immer auf die Art der Allergie an.

Einige allergische Reaktionen, wie z. B. tränende Augen durch Heuschnupfen, verursachen Reizungen oder Beschwerden, sind jedoch nicht schwerwiegend, sondern vor allem lästig.  

Andere allergische Reaktionen wie Anaphylaxie können sofort lebensbedrohlich sein und sollten äußerst ernst genommen werden.

Anaphylaxie ist eine schwere allergische Reaktion, die unter anderem dazu führen kann, dass Gesicht, Lippen, Zunge und Hals einer Person anschwellen und man möglicherweise nicht mehr atmen kann.  

Warum entwickelt der Körper Allergien? 

Allergiesymptome treten auf, wenn das Immunsystem auf eine bestimmte Substanz reagiert, die in den Körper gelangt ist, als wäre sie ein unerwünschter Eindringling.

Das Immunsystem produziert spezielle Antikörper zur Prävention von Allergien, die die allergische Substanz erkennen können, um sie zu bekämpfen.  

Wenn ein Allergen wieder in den Körper eindringt, erkennt das Immunsystem es schnell und löst eine Reihe von Reaktionen aus. Diese Reaktionen beinhalten häufig Gewebezerstörung, Erweiterung der Blutgefäße und die Produktion vieler entzündlicher Substanzen, einschließlich Histamin. 

Histamin verursacht häufige Allergiesymptome wie Juckreiz, tränende Augen, verstopfte Nase und Nasennebenhöhlen, Kopfschmerzen, Niesen, einen kratzenden Hals, Nesselsucht, Atemnot u.v.m.. 

Andere, weniger häufige Symptome sind Gleichgewichtsstörungen, Hautreizungen wie Ekzeme und sogar Atemprobleme, wie z. B. Asthma.  

Welche Allergene sollten vermieden werden? 

Viele ganz gewöhnliche Substanzen können Auslöser für Allergien sein. So verursachen Pollen, Lebensmittel, Schimmel, Staub, Federn, Hautschuppen, Chemikalien, Medikamente wie Penicillin und Umweltschadstoffe bei vielen Menschen allergische Reaktionen.   

Pollen 

Eine der häufigsten Ursachen für allergische Reaktionen sind Birkenpollen. Pollen im späten Frühling kommen eher von Gräsern.

Heuschnupfen zu Beginn des Frühlings wird am häufigsten durch Pollen von Bäumen wie Ulme, Ahorn, Birke, Pappel, Buche, Esche, Eiche, Walnuss, Bergahorn, Pappel und Erle verursacht.

Bunte oder duftende Blütenpflanzen verursachen selten Allergiesymptome, da ihre Pollen zu schwer sind, um in die Luft zu gelangen. 

Haushaltsallergene 

Bestimmte Allergene sind das ganze Jahr über vorhanden. Dazu gehören Hausstaub, Tierhaare, einige Lebensmittel und Chemikalien.

Die Symptome, die von diesen Substanzen ausgelöst werden, sind im Winter häufig schlimmer, wenn das Haus geschlossen ist und die Belüftung schlechter ist. 

Schimmel 

Schimmelpilzsporen können auch zur Entstehung einer Allergie beitragen. Schimmelpilze sind das ganze Jahr über vorhanden und wachsen sowohl draußen als auch drinnen.

Abgestorbene Blätter und landwirtschaftliche Flächen sind häufige Quellen für Schimmelpilze im Freien.

Zimmerpflanzen, alte Bücher, das Badezimmer und generell feuchte Bereiche sind der Nährboden für Schimmelwachstum in Innenräumen.

Versuche also, diese Bereiche immer relativ trocken zu halten.  

Wie können Allergien behandelt werden? 

Allergien sind selten lebensbedrohlich, verursachen jedoch häufig Arbeitsausfälle, verminderte Arbeitseffizienz, schlechte Schulleistungen oder haben generell negative Auswirkungen auf die Lebensqualität.

Prävention ist in diesen Fällen äußerst hilfreich. Angesichts der Millionenausgaben für Antiallergiemedikamente und der Kosten für verlorene Arbeitszeit können Allergien nicht als geringfügiges Problem angesehen werden. 

Bei einigen Allergikern können die Symptome saisonabhängig sein, andere haben das ganze Jahr über Symptome.

Die Kontrolle von Allergiesymptomen ist am erfolgreichsten, wenn du mehrere Präventionsmaßnahmen gleichzeitig ergreifst. Dies könnte die Minimierung der Exposition gegenüber Allergenen oder auch die Desensibilisierung mit Allergiespritzen und Medikamenten umfassen. 

Bei sachgemäßer Anwendung können Medikamente wie Antihistaminika, abschwellende Nasensprays, Steroidsprays, Kochsalzsprays und Zubereitungen mit Cortison hilfreich sein.  

Warum steigt in der heutigen Zeit die Zahl derer, die an Allergien leiden? 

Die Zahl der Menschen, die an Allergien leiden (insbesondere Heuschnupfen), steigt in letzter Zeit besonders stark an. Doch woran liegt das genau?  

Die meisten Symptome von Allergien sind auf höhere Milbenpopulationen, eine falsche Ernährung, mehr Luftschadstoffe durch eine geringe Belüftung in den Räumlichkeiten Zuhause oder auf der Arbeit und Bewegungsmangel zurückzuführen.  

Viele Experten haben auch eine sogenannte Hygienehypothese.

Die Hygienehypothese besagt, dass wir in der aktuellen Zeit mehr putzen und unsere Umgebung hygienischer ist, als dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Durch diese gestiegene Hygiene sind wir anfälliger gegen mögliche Allergene, da unser Immunsystem viele davon nicht mehr richtig kennt.  

Viele Menschen desinfizieren und reinigen deutlich häufiger, sodass der menschliche Körper viel weniger Bakterien und Allergenen ausgesetzt ist. Die Lebensbedingungen werden durch das vermehrte Putzen und Desinfizieren zu sauber.

Unser Körper bzw. unser Immunsystem reagiert dann auf Allergene stärker, als er es normalerweise tun würde. 

Wer ist auch im Erwachsenenalter noch von Allergien gefährdet? 

Allergien treten häufig bei Personen auf, die bereits im Kindesalter unter Allergie gelitten haben. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie generell anfällig für Allergien sind und es an den genetischen Voraussetzungen liegt.  

Eine Allergie nimmt in der Regel einen absehbaren und bekannten Verlauf. Es bilden sich bei Babys oder Kleinkindern Nahrungsmittelallergien oder Ausschläge, es folgen Heuschnupfen-Symptome im mittleren Kindheitsalter.  

Allergiesymptome können auch im Teenageralter verblassen und erst im Erwachsenenalter wieder auftreten. Bei manchen Menschen treten Allergiesymptome auch erst um einiges später auf, meistens zwischen 20 und 40. Rentner sind sehr selten von Allergien betroffen.  

Mit zunehmendem Alter schwächt sich unser Immunsystem ab - deshalb bekommen z. B. Senioren häufiger eine Lungenentzündung als 20-Jährige. Wenn unser Immunsystem im Alter schwächer wird, schwächt sich auch automatische die allergische Reaktion auf verschiedene Allergene ab.  

Bei Erwachsenen zwischen 20 und 40 können immer noch nahezu alle Allergien auftreten (Tierhaarallergien, Heuschnupfen, Allergien gegen Schimmelbildung, Hausstaubmilben, Medikamente oder Insektenstiche).  

Häufig sind die Ursachen auf eine Krankheit oder Schwangerschaft zurückzuführen. Eine weitere Ursache könnte ein zu niedrigerer Allergenspiegel im Kindheitsalter sein.  

Einige Erwachsene klagen auch nach einem Umzug über Allergiesymptome. Dies liegt in der Regel an Pflanzen und Bäumen, die der Körper noch nicht kennt.

Haustierallergien sind ebenfalls eine weitere mögliche Ursache, da sich viele Erwachsene erst entschließen, mit Mitte 20 ein Haustier zu anzuschaffen und vorher wenig Kontakt zu Tieren hatten.  

Umgang mit Allergiesymptomen 

Allergien können sehr störend sein. Bei leichten Symptomen gibt es zahlreiche Antihistaminika, die du rezeptfrei in der Apotheke kaufen kannst. Falls die Symptome nicht nachlassen, solltest du einen Arzt konsultieren, um die Allergie zu bestimmen.  

Dein Hausarzt kann dich auch an einen Spezialisten weiterleiten, z. B. Hals-Nasen-Ohren Ärzte oder Lungenexperten. Sie führen verschiedene Tests durch, um die Auslöser von Allergien besser bestimmen und die passenden Medikamente verschreiben zu können. 

Lebensmittelallergien können sehr ernste Folgen haben. Wenn du unter einer solchen Allergie leidest, solltest du mit einem Allergologen zusammenarbeiten, der dir zeigt, wie du die falschen Nahrungsquellen vermeidest und deine Allergiesymptome behandeln kannst. 

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden? 

Zur Beurteilung einer möglichen Allergie solltest du einen Hals-Nasen-Ohren Spezialisten aufsuchen.  

Neben der Erfassung einer detaillierten Anamnese und einer gründlichen Untersuchung von Ohren, Nase, Rachen, Kopf und Hals wird der Arzt dir eine erste Einschätzung geben und mit dir zusammen einen Allergieplan ausarbeiten, um festzustellen, ob eine Infektion oder strukturelle Anomalie vorliegt. 

Darüber hinaus kann der Arzt Tests empfehlen, um das spezifische Allergen zu bestimmen, das Beschwerden verursacht 

Ieinigen Fällen können Immuntherapien oder Allergiespritzen empfohlen werden.

Die Immuntherapie ist eine einzigartige Behandlung, da sie den Aufbau von schützenden Antikörpern gegen bestimmte Allergene induziert. 

Tipps für eine Allergien-Prävention  

  • Trage beim Mähen von Gras oder beim Reinigen des Hauses eine Pollenmaske.  
  • Wechsele in Heizungs- und Klimaanlagen die Luftfilter regelmäßig und/oder installiere einen Luftreiniger.  
  • Halte Fenster und Türen während der Pollensaison geschlossen.  
  • Halte keine Tiere, die Hautschuppen produzieren (d. h. Katzen, Hunde usw.) im Haus und Schlafzimmer.  
  • Verwende Antihistaminika und abschwellende Mittel je nach Bedarf und Verträglichkeit.  
  • Schlafe mit nach oben geneigtem Kopf des Bettes. Das Anheben des Kopfes hilft bei verstopfter Nase.  
  • Beachte die allgemeinen Gesundheitspraktiken: Möglichst täglich Sport treiben, nicht rauchen, Luftschadstoffe vermeiden und eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Vitaminzufuhr, insbesondere Vitamin C.  
  • Verwende im Winter einen Luftbefeuchter und reinige diesen regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.  

Viele weitere Hintergrundinformationen rund um die Entstehung und Behandlung von Allergien findest du in unserem Buchtipp: "Allergien verstehen: Ursachen - Typen - Symptome - Nachwirkungen - Behandlungen".


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