Stand März 2023

Das Iliosakralgelenk – Was sollte man bei Beschwerden tun?

Wenn Schmerzen im unteren Rücken auftreten, ist die Ursache in ca. 25 Prozent der Fälle das Iliosakralgelenk (im Folgenden als ISG abgekürzt). Dabei war sich die Wissenschaft lange Zeit gar nicht einig, ob die Verbindung zwischen den beiden Beckenschaufeln und dem Kreuzbein überhaupt als Gelenk bezeichnet werden darf, da es nicht besonders beweglich ist.

Zusammengehalten wird es von starken Muskeln und sehr straffen Bändern, denn es muss als zentrales Verbindungsstück zwischen Beinen und Rumpf bei jedem einzelnen Schritt eine Menge Gewicht abfedern.

Wie bei allen anderen Gelenken auch, kann es beim ISG durch zu hohe Beanspruchung oder Fehlbelastung zu Problemen kommen, die unter dem Begriff ISG-Syndrom zusammengefasst werden. Der Begriff steht für auftretende Schmerzen in und um das Gelenk herum.

Diese oft sehr unangenehmen Schmerzen sind bei Betroffenen zumeist im unteren Rücken spürbar, in manchen Fällen aber auch in der Leisten- und Gesäßgegend.

Wie entstehen Beschwerden im Iliosakralgelenk?

Die Ursachen für Schmerzen im ISG können sehr vielfältig sein und reichen von Krankheiten wie Rheuma und Arthrose bis hin zu ruckartigen Bewegungen, bei denen es zu einer Verkantung der unregelmäßigen Gelenkflächen des ISG kommt, was wiederum zu einer schmerzhaften Verkrampfung von Bändern und Muskeln führen kann.

Aber auch schlechte Angewohnheiten wie bspw. Fehlhaltungen oder zu langes Sitzen können diese Beschwerden durch die einseitige Belastung auslösen.

Ein weiterer Grund können ebenso die benachbarten Gelenke sein, z. B. die Hüfte oder Lendenwirbelsäule, besonders oft entstehen Probleme nach dem Einsetzen einer Hüftprothese, durch die sich die Biomechanik verändern und auf das ISG auswirken kann.

Was sollte man tun, wenn man unter ISG-Beschwerden leidet?

Zunächst sollten Betroffene abklären, ob die Ursache Ihrer Schmerzen tatsächlich im ISG liegen, denn die Symptome (bspw. ein Kribbeln in den Oberschenkeln oder Schmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen) sind denen eines Bandscheibenvorfalls oft sehr ähnlich.

Durch eine ärztliche Untersuchung, bei der Bewegungstests, eine körperliche Untersuchung und auch eine genaue Befragung stattfinden, kann jedoch eine gute Eingrenzung der Symptome auf das ISG vorgenommen werden.

Was kann man konkret gegen die Schmerzen unternehmen?

Wenn das ISG der Ursprung der Beschwerden ist, sollte man sofort mit einer Therapie beginnen, die vor allem aus viel Bewegung besteht. Auch wenn Patienten oft zunächst denken, dass ihre Schmerzen dadurch noch verstärkt werden, ist das Gegenteil der Fall: wer sich schon, verschlimmert seine Beschwerden noch.

Ein bewährtes Vorgehen ist es, zunächst eine Schmerztherapie durchzuführen, für die entzündungshemmende Mittel eingesetzt werden (z.B. Diclofenac oder Ibuprofen). Auch Wärme oder - bei akuten Schmerzen – Kälte kann kurzfristig für Linderung sorgen.

Im Anschluss sollte man direkt aktiv werden und für körperliche Bewegung sorgen. Zunächst sollten die Muskeln mit speziellen Übungen gedehnt und gekräftigt werden, denn nur wenn die Muskeln stark genug sind, sind sie dazu in der Lage, das ISG ausreichend zu stabilisieren und Beschwerden zu verhindern.

Nach einer Weile sollten Patienten dann damit beginnen, moderaten Sport zu treiben – z. B. Laufen oder Walken. Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt damit nicht nur dafür, dass die Schmerzen verschwinden, sondern auch, dass sie in Zukunft erst gar nicht mehr entstehen.

Alles, was du sonst noch über die manuelle Therapie bei Beschwerden mit dem ISG wissen musst, erfährst du in unserem Buchtipp zum Thema: "Iliosakralgelenk-Blockaden und das Piriformis-Syndrom: Das Handbuch für die manuelle Therapie".

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