Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung, von der das zentrale Nervensystem betroffen ist. Bei MS ist die Impulsweiterleitung gestört und es kommt zu Koordinationsproblemen und Lähmungserscheinungen, zudem können auch die Sinnessignale beeinträchtigt sein.
Die Autoimmunerkrankung tritt in Schüben auf, allerdings muss das nicht bei jedem Betroffenen der Fall sein. Multiple Sklerose ist eine unheilbare Erkrankung und die Patienten müssen Medikamente einnehmen, damit die Schmerzen bekämpft werden können.
In diesem Zusammenhang könnte auch CBD oder Cannabidiol eine wesentliche Rolle spielen, da der Hanfpflanzenextrakt eine krampflösende, entzündungshemmende bzw. schmerzlindernde Wirkung hat.
CBD und seine Wirkung bei Multipler Sklerose
Multiple Sklerose tritt vorwiegend ab etwa 30 Jahren auf, es können aber auch Jugendliche bzw. Kinder davon betroffen sein. Zu Beginn leiden die Patienten sehr oft an Sehstörungen, Erschöpfung oder Schwindelgefühlen, später kann es auch zu Nervenbahn-Entzündungen im Rückenmark bzw. Gehirn kommen. Diese führen dann in weiterer Folge zu Darm- bzw. Blasenproblemen. Unter Umständen können auch Depressionen auftreten.
CBD enthält sehr viele wertvolle Inhaltsstoffe wie essentielle Fettsäuren, Ballaststoffe, Proteine, Mineralstoffe, Vitamine bzw. Cannabichromen, Flavonoide, Cannabigerol, Cannabinol sowie Terpene, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Von großer Bedeutung ist vor allem der Inhaltsstoff CBD (Cannabidiol), der einen entspannenden, entzündungshemmenden bzw. krampflösenden Effekt hat.
CBD ist zwar nicht in der Lage, die Autoimmunerkrankung zu heilen bzw. den Kranheitsfortschritt zu stoppen, die Lebensqualität der Patienten kann aber durch eine Einnahme verbessert werden.
In welchem Ausmaß genau CBD dabei helfen kann, muss erst noch weiter untersucht werden. Theorien zeigen aber bereits, welchen Einfluss CBD bei Multipler Sklerose haben kann.
Jeder von uns hat ein Endocannabinoid-System mit CB1- bzw. CB2-Rezeptoren. Wird CBD eingenommen, so dockt es an die Rezeptoren an und tritt in Interaktion mit verschiedenen Botenstoffen und sogenannten Neuromodulatoren. Dadurch werden die Bindungseigenschaften der Rezeptoren verändert, was vor allem den CB1-Rezeptor betrifft.
Klassische Therapie bei Multipler Sklerose
Die Therapie von MS ist äußerst komplex, da man den genauen Krankheitsverlauf und die dadurch auftretenden Symptome nicht genau vorhersagen kann. Bei einer Basistherapie werden aber typischerweise Medikamente wie Glatirameracetat, Methylprednisolon, Fumarsäuredimethylester sowie Teriflunomid verabreicht. Diese Arzneimittel können aber auch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Migräne, Erbrechen, Übelkeit, Schüttelfrost, Fieber, Depressionen, Angstgefühle, Bluthochdruck sowie Leukopenie hervorrufen.
CBD-Öl hat keine rauschhafte bzw. psychoaktive Wirkung und gilt daher als äußerst nebenwirkungsarm. Viele Patienten setzen daher auf die pflanzlichen Extrakte, um eventuell klassische Medikamente reduzieren zu können bzw. auftretende Nebenwirkungen zu lindern. Setze allerdings Medikamente, die der Arzt verordnet, nie eigenmächtig ab, sondern führe vor einer Einnahme von CBD immer ein Gespräch mit dem behandelnden Mediziner.
Da in Deutschland das Betäubungsmittelgesetz geändert wurde, ist Ärzten nun die Verordnung von cannabishaltigen Fertigarzneimitteln erlaubt. MS-Patienten können daher Sativex bekommen, einen Spray, den man in der Mundhöhle bei mittelschweren bzw. schweren Spasmen anwenden kann. Dieses Präparat enthält Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol im Verhältnis 1:1 und soll Schlafprobleme, Blasenfunktionsstörungen bzw. spastische Schmerzen lindern.
Studien zu Multipler Sklerose und CBD
Die Forschung bezüglich Multipler Sklerose und CBD steht noch ganz am Anfang, aufgrund zahlreicher Untersuchungen kann man aber bereits mögliche Wirkungen ableiten.
Zu erwähnen ist allerdings, dass man den Großteil der Forschungen an Tieren durchgeführt hat und es daher noch unklar ist, wie man diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen kann. Was durch die Studien aber herausgefunden wurde, ist, dass mithilfe von CBD eine Schmerzbekämpfung möglich ist, CBD auch über einen entzündungshemmenden Effekt verfügt und beruhigend auf das zentrale Nervensystem wirkt.
Zudem sind im Internet auch Erfahrungsberichte in Bezug auf Multiple Sklerose und CBD zu finden. Aus diesen geht hervor, dass Cannabidiol vor allem bei der sogenannten MS-Fatigue hilft, bei der die Patienten über geistige und körperliche Erschöpfung klagen.
Mithilfe einiger Tropfen CBD-Öl kann man diese Attacken lindern und in weiterer Folge auch die Lebensqualität steigern. Außerdem gibt es Berichte darüber, dass CBD auch bei Schlafproblemen hilfreich sein und Ängste lindern kann.
Auch das sogenannte Uhthoff-Phänomen scheint mithilfe von CBD leichter ertragbar zu sein. Dabei handelt es sich um ein gestörtes Hitzeempfinden bzw. um eine Erhöhung der Körpertemperatur, beispielsweise bei körperlicher Anstrengung oder heißen Bädern.
Erfahrungsberichte stellen allerdings nur subjektive Empfindungen dar, sodass jeder Patient selbst herausfinden muss, in welcher Form CBD bei Multipler Sklerose hilfreich sein kann.
Richtige Dosierung von CBD
Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, wählen meist ein CBD-Öl, da sich die Einnahme sehr einfach gestaltet. Grundsätzlich sind auch Vape-Konzentrate möglich, diese sollen eine intensivere und schnellere Wirkung haben. Häufig werden dadurch aber auch unerwünschte Aromen oder Zusatzstoffe aufgenommen.
Die Dosierung eines CBD-Öls kann problemlos angepasst werden, was wichtig ist, da es keine allgemeine Empfehlung für die richtige Dosierung gibt.
Empfohlen wird, dass sich jeder individuell an die ideale Dosis herantastet, wobei diese zu Beginn geringgehalten werden sollte. Laut Berichten haben sich täglich 2x4 Tropfen von einem CBD-Öl bewährt, das sublingual eingenommen wird.
Kann es auch zu Neben- und Wechselwirkungen bei der Einnahme von CBD kommen?
Verglichen mit konventionellen Arzneimitteln, die bei Multipler Sklerose eingenommen werden, ist Cannabidiol äußerst nebenwirkungsarm. Trotzdem kann es auch hier zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen.
Dazu gehören beispielsweise ein trockener Mund, Schläfrigkeit bzw. Benommenheit. Möglicherweise hat CBD auch eine Wirkung auf den Blutdruck, daher sollten vor allem Menschen, die an einem niedrigen Blutdruck leiden, diesen in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Kommt es zu starken Nebenwirkungen, so empfiehlt es sich, die Dosis zu reduzieren bzw. das Präparat abzusetzen.
CBD kann außerdem Einfluss auf bestimmte Enzyme haben, wodurch Arzneimittel dann entweder schwächer oder stärker wirken.
Daher sollte man CBD-Präparate nicht mit Neuroleptika, Schmerzmitteln, Gerinnungshemmern bzw. Säurehemmern kombinieren. Zudem sollte CBD auch nicht gleichzeitig mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Katzenminze, Johanniskraut, Melatonin, L-Tryptophan, Hopfen bzw. Kava eingenommen werden, da es dann zu Wechselwirkungen wie vermehrter Schläfrigkeit kommen kann.