Heutzutage arbeitet jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland im Büro – sei es in Firmenräumlichkeiten oder im Home Office. In Zahlen sind das rund 18 Millionen Bildschirmarbeitsplätze.
Gesundheitlich ist dies allerdings nicht immer unbedenklich, weshalb man seinen Arbeitsplatz so optimal wie möglich gestalten sollte. Besonders Rücken und Augen können von der Arbeit am Schreibtisch beeinflusst werden.
Sitzen und Stehen während der Arbeit
Vor allem beim Sitzen kann man einiges falsch machen – so sollte man beispielsweise sog. „starres“ Sitzen vermeiden, also das dauerhafte Verharren in nur einer einzigen Position.
Viel besser ist es, wenn man seine Position regelmäßig verändert, hierfür gibt es auch ein Vielzahl spezieller ergonomischer Bürostühle, die drehbar sind und bei denen Rückenlehne und Sitzfläche unabhängig voneinander bewegt werden können.
Ca. 30 Prozent der Arbeitszeit sollte im Stehen verbracht werden, idealerweise an einem Tisch, dessen Höhe man an die eigene Körpergröße anpassen kann.
Was tun, wenn man statisch sitzen muss?
In manchen Fällen sind Erwerbstätige dazu gezwungen, statisch zu arbeiten – leider weigern sich viele Arbeitgeber auch aufgrund der Kosten, ergonomische Büromöbel für ihre Mitarbeiter anzuschaffen.
In solchen Fällen sollte man zumindest darauf achten, die Oberschenkel in einer waagrechten Position zu halten und die Füße möglichst locker auf dem Boden abzustellen. Mithilfe von Armlehnen können die Schultern während der Arbeit am Computer entlastet werden.
Die Hände sollten so auf der Tastatur abgelegt werden, dass sie eine Linie mit den Unterarmen bilden und nicht in eine bestimmte Richtung abgeknickt werden.
Auf das richtige Licht am Arbeitsplatz achten
Auch die Helligkeit bzw. die richtigen Lichtverhältnisse sind sehr wichtig – dabei ist natürliches Tageslicht künstlichem Licht immer vorzuziehen.
Die Helligkeit lässt sich im Zweifelsfall auch mit speziellen Geräten messen - das Minimum, um als Normalsichtiger ohne Probleme lesen zu können, liegt bei 500 Lux.
Ausreichend gute Lichtverhältnisse sind wichtig, weil unsere Augen vor allem mit zunehmendem Alter bei zu schwachem Licht schneller ermüden und unsere Sehfähigkeit dadurch abnehmen kann.
Zu viel Licht ist ebenfalls zu vermeiden, deshalb muss auch darauf geachtet werden, dass man während der Arbeit am Bildschirm nicht geblendet wird. Dafür sollten Schultern und Bildschirm seitlich zum Fenster ausgerichtet werden, damit Licht von außen weder direkt auf den Monitor fällt noch einen zu starken Kontrast bildet, wenn es vor hinten darauf fällt.
Auf ausreichend Bewegung während der Arbeit achten
Während der Arbeit sollte man jede Möglichkeit wahrnehmen, um sich zu bewegen oder zumindest die Haltung zu wechseln.
Dabei kann es schon helfen, statt dem Aufzug die Treppen zu nutzen, Kollegen persönlich aufzusuchen, statt eine E-Mail zu schreiben oder in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang nach dem Essen zu unternehmen.
Einige Unternehmen bieten Ihren Mitarbeitern auch sportliche Aktivitäten an oder veranstalten Kurse, beispielsweise wie man den Rücken trainiert, um Beschwerden vorzubeugen.
Wenn dies in deiner Firma noch nicht der Fall ist, solltest du dich nicht scheuen, deine Vorgesetzten danach zu fragen, schließlich nutzen gesunde Angestellte auch der Firma selbst.
Mit Pflanzen eine angenehme Atmosphäre schaffen
Dass Pflanzen die Raumluft verbessern, ist leider nur ein Gerücht – zwar reichern sie die Luft mit Sauerstoff an, allerdings nur in so geringem Ausmaß, dass es keinen Einfluss auf die Menschen hat, die in dem Raum arbeiten.
Dennoch wirken sich Pflanzen positiv aus, und zwar auf die Psyche – Menschen fühlen sich laut entsprechenden Studien wohler, wenn sich in Ihrer Umgebung etwas gesundes Grün befindet.
Man sollte jedoch darauf achten, keine Pflanzen zu verwenden, die dafür bekannt sind, Allergien auszulösen (wie z.B. der Ficus). Um Schimmelpilze in der Erde zu vermeiden, sollten Topfpflanzen regelmäßig und ausreichend gepflegt werden.
In Ruhe arbeiten und unnötigen Lärm vermeiden
Laute Geräusche am Arbeitsplatz werden von vielen als störend empfunden, wie sehr hängt von der jeweiligen Person und der auszuführenden Tätigkeit ab – gerade bei Aufgaben, die viel Konzentration erfordern, wird dies als sehr störend empfunden.
Aus diesem Grund sollten Büroräume so geräuscharm wie möglich gestaltet werden – dafür kann man auch auf Hilfsmittel wie Trennwände (in Großraumbüros) oder schallabsorbierende Teppiche und Wände zurückgreifen.
Bei der Anschaffung von Geräten (z. B. Druckern) sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass diese möglichst leise arbeiten.
Auch die Einrichtung von sog. „Ruhezonen“, in denen man ungestört telefonieren oder besonders konzentriert arbeiten kann, funktionieren in vielen Unternehmen sehr gut.
Für alle, die sich gerne weiterführend mit diesem Thema beschäftigen möchten, haben wir die folgende Buchempfehlung: Gesunde Gestaltung von Büroarbeitsplätzen